Ungefähr ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Dennoch konnte die Wissenschaft dem Schlaf lange Zeit keine besondere Funktion zuordnen. Schlaf galt als der kleine Bruder des Todes. Sicherlich kennt fast jeder den Spruch “Ich kann schlafen, wenn ich tot bin.”
Heute ist man etwas schlauer. Wir wissen nun, dass Schlaf für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen unabdingbar ist und wir ihm daher eine hohe Priorität einräumen sollten. Gleichzeitig steht die Wissenschaft allerdings auch heutzutage noch vor vielen offenen Fragen, was Schlaf betrifft.
Was ist erholsamer Schlaf?
Schlaf ist nicht gleich Schlaf. Damit wir uns morgens erholt und ausgeruht fühlen, sollte vor allem die Qualität des Schlafs stimmen. Ein erholsamer und gesunder Schlaf zeichnet sich dadurch aus, dass wir keine Einschlaf- oder Durchschlafstörungen haben.
Die Schlafdauer sagt übrigens nicht zwingend etwas darüber aus, ob der Schlaf erholsam war oder nicht. Denn die optimale Schlafdauer ist individuell. Allerdings geht man davon aus, dass Erwachsene zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf benötigen, um in der Früh ausgeruht zu sein.
Warum schlafen wir?
Wir brauchen Schlaf, um uns zu erholen – sowohl körperlich als auch geistig. Während des Schlafs laufen im Körper viele komplexe, teils lebensnotwendige Vorgänge ab.
Auch für unsere Fähigkeit zum Lernen ist Schlaf enorm wichtig. Während wir schlafen, werden Informationen weiterverarbeitet und in unserem Gedächtnis gespeichert. Es gibt Forscher, die annehmen, dass uns unter anderem Träume dabei unterstützen, Gelerntes zu festigen. Zudem unterstützt uns erholsamer Schlaf auch dabei, Gelerntes besser abzurufen.
Schlaf hat außerdem einen Einfluss auf unser Hormonsystem, unser Herz-Kreislauf-System sowie unseren Stoffwechsel. Außerdem wird unsere Körpertemperatur reguliert und unser Immunsystem gestärkt.
Können wir zu viel schlafen?
Die Schlafdauer des Menschen ist sehr individuell. Der eine braucht mehr, der andere weniger. Grundsätzlich gilt: Viel Schlafen hat keine direkten negativen Auswirkungen auf unseren Körper.
Allerdings kann zu viel Schlaf in einigen Fällen ein Symptom einer Schlaferkrankung darstellen. Daher muss unterschieden werden, ob es gewollt zu mehr Schlaf kommt oder nicht: Geht ein Mensch abends früher schlafen und gönnt sich mittags ein bisschen Ruhe, spricht nichts dagegen.
Gefährlich wird es, wenn die Schlafphasen spontan auftreten, wie z.B. beim Essen oder beim Autofahren. Beim Sekundenschlaf oder der Erkrankung Narkolepsie schläft der Mensch ungewollt und plötzlich ein.